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Windmühle

Gegenwind Nwb.

Stimmen zur Einwohnerversammlung vom 16.04.2002

Neben Presse-Artikeln erschienen viele Leserbriefe zum Thema Windkraft.

Nordhannoversche vom 24.04.2002

NEUWARMBÜCHEN/ Verein Gegenwind kritisiert Gemeinde
Windkraftgegner fordern Gutachten


Heftige Vorfürfe erhebt der Verein Gegenwind Neuwarmbüchen gegen die Gemeinde und Bürgermeister Arpad Bogya. Sie kritisieren die Bürgerversammlung in der vergangenen Woche zum Thema Windkraft.

Die Mitglieder kritisieren Ort und Ablauf der Veranstaltung und werfen der Gemeinde eine vorgefasste Meinung vor. Der Verein spricht sich gegen die bestehenden Planungen zum Bau von Windanlagen nahe der Ortschaft aus und fordert ein Bebauungsplanverfahren, das ein unabhängiges Gutachten stützen soll.

In ihrem aktuellen Flächennutzungsplan hat die Gemeinde mit der Aufstellung auch so genannte Vorrangflächen für Windenergie-Anlagen zwischen Neuwarmbüchen und Kirchhorst ausgewiesen. Dort planen Grundstücksbesitzer und Betreiber den Bau von Windrädern. Dagegen sperren sich zahlreiche Neuwarmbüchener, sie befürchten Beeinträchtigungen unter anderem wegen Lärms oder Schattenwurfes.

Die Kritik des Vereins am Imformationsabend zum Thema Windkraft in Neuwarmbüchen richtet sich gegen Ort, Planung und Ablauf der Veranstaltung, die ihrer Meinung nach eine vorgefasste Meinung der Gemeinde hätten erkennen lassen. Die Einladung des Vereins sei lediglich Deckmantel um ein demokratisches Verfahren vorzutäuschen.

Dazu erklärte Bogya, die Wahl des Isernhagenhofes als Veranstaltungsort sei bewusst im Sinne der Bürger gewählt worden. Nachdem mehr als 1200 Bürger per Unterschrift ihren Unmut gegen die Windkraft-Planungen bekundet hätten, habe die Verwaltung mit einem großen Besucheransturm rechnen müssen, die Veranstaltungsscheune sei der einzige ausreichend große Raum in der Gemeinde.

Bogya machte noch einmal deutlich, dass es keine vorgefasste Meinung in der Gemeinde gebe. Es sei zwar richtig, dass die Verwaltung die Ansicht vertrete, auch ohne Bebauungsplan den Bau der Windanlagen im Sinne der Einwohner regeln zu können. Die Entscheidung darüber sei jedoch eine politische.

Behauptungen, die Aufstellung des Flächennutzungsplanes, in dem die Vorrangflächen ausgewiesen sind, sei ohne Bürgerbeteiligung erfolgt, wies Bogya deutlich zurück. Der Flächennutzungsplan sei mehrfach offentlich diskutiert worden, im Zuge dieser Dikussionen habe es auch eine Bürgerbeteilung gegeben, nur da habe sich offenbar kein Mensch für das Thema interessiert, sagte er.
sts
Leserbrief
Heidemarie Müller Eichenkamp 14 a, 30916 Isernhagen.
Zur Einwohnerversammlung am 16.4. im Isernhagenhof

Ich war sehr gespannt, auf die Einwohnerversammlung. Ich wollte erfahren, was die Gemeinde genau plant.

Aber ich hatte das Gefühl, ich nahm an einer Werbeveranstaltung für Windkraftanlagen teil. Nun, das hatte ich ja auch befürchtet. Herr Sahling von der Klimaschutzagentur Region Hannover gGmbH (man beachte das kleine "g", dieses steht nämlich für gemeinnützig) wurde schnell mundtot gemacht. Was bitte hatte dieser Mann dort auch zu suchen. Die Firma Windwärts ( eine der Gesellschafter der Klimaschutzagentur) war mit zwei Personen vertreten. Enercon (Windriese) schickte 6 Personen, darunter 2 Pärchen, die sich strategisch günstig im Publikum verteilten. Sogar ein hauseigener Rechtsanwalt, der sich nach der Veranstaltung outete, war dabei.

Die Enercon gab uns einen kleinen Bericht, welche Planungen im Raum stünden. 2 Anlagen sollen natürlich 123 Meter hoch werden, man beachte, dass sind dann die schönsten Anlagen überhaupt, denn in der Nacht blitzen rote Gefahrenfeuer vor sich hin, die Rotorblätter werden orange und weiß angemalt. Die dritte Windmühle setzte uns der Enerconmitarbeiter an das Landschaftsschutzgebiet Oldhorster Moor. Frau Ostermeyer konterte sachkundig, und machte auch diesen Herrn schnell mundtot.

Aber was hat es uns genützt. Auf der CDU-Mitgliederversammlung am 19.4.2002 eröffnete Herr Döpke, dass die Verträge mit der Firma Enercon bereits kurz vor der Unterzeichnung stünden.

Ich frage mich allen Ernstes, was sollte diese Versammlung überhaupt. Es ist doch bereits alles in "trockenen Tüchern".

Werden wir hier bewusst belogen und in die Irre geführt, was hat die Enercon gezahlt und vor allen Dingen wem hat sie was gezahlt???? Leider wird davon nichts an die Öffentlichkeit geraten. Klüngel ist doch überall.
Bettina Kirchner, 30916 Isernhagen, Höfestr. 14b

Der Versuch der Gemeinde, die BürgerInnen zu informieren ist aus sachlicher und fachlicher Sicht fehlgeschlagen.
  1. Die Klimaschutzgedanken des zu spät erschienenen Referenten Sahling erinnerten stark an kopierte Folien aus Werbebroschüren; die Botschaft zum Klimaschutz konnte er nicht vermitteln. Auf wissenschaftliche Argumente gegen seine Ausführungen reagierte er für einen " Werbeträger" der Region anmaßend und wenig sachlich.
    Die Information blieb auf der Strecke.
  2. Für die Gemeinde Isernhagen mußte der Kämmerer Herr Frerking die Planungen vielmehr die unausgereiften Gedankenspiele der Gemeinde vorstellen. Sicherlich keine einfache Aufgabe.
  3. Die Gemeinde überließ es den Investoren, ihre Planungen vorzustellen. Aus allem Vorgestellten ging hervor, dass Anlagen nur im äußersten östlichen Bereich möglich sind. Auch dort werden die Belästigungen für die Bürger noch so hoch sein, daß Enercon für ihre Planungen davon sprach, die Anlagen wegen Schlagschattens zur Gartenstadt Lohne teilweise abzuschalten. Die Fa. Windwärts hat Probleme mit dem Lärm, weshalb ihre Anlagen nachts gedrosselt werden müssen.
Daraus ergibt sich für unsere Ortschaften und ihre EinwohnerInnen ein Leben am Grenzwert oder darüber. Wer will das? Und weshalb ist es unter diesen Bedingungen nötig, überhaupt 123m hoch und mit einer Leistung von 1,8 MW zu bauen- übrigens sind dies die größten Anlagen, die Enercon z.Zt. herstellt.

Das will niemand. Wir wollen nicht störende Anlagen und keine Windungeheuer, die höher in den Himmel ragen als die weithin sichtbaren Schillerslager Windkraftanlagen.
B.Kirchner, Nwb.
Dirk Lahmann, Höfestr. 12A, 30916 Isernhagen

Mein Mitgefühl gilt Frau Hoyermann!! Wieso wenden sie sich nicht an Enercon, schließlich hatten Sie in der Planung auch Aussichten auf eine Fläche. Es kommt gar nicht darauf an, daß die Gemeinde Ihnen ein Vorranggebiet ausweist. Gehen Sie direkt zu Enercon, die wissen, wie man`s macht. Warum sollten sie nicht auch eine WKA bekommen. Wäre doch nur gerecht.

Und was sagen die Eigentümer in H.B., deren Flächen nicht weiter von der Gemeinde verfolgt wurden? Sollen sie sich auch an Enercon wenden? Der Wildwuchs, der unterbunden werden sollte, fängt in Isernhagen erst an, wenn Enercon diese 3te Anlage am Oldhorster Moor durchsetzt. Dann ist das ganze Gemeindegebiet offen, d,h, Ihr Politiker Isernhagens, die ihr euch freut, dass es im Augenblick ein Neuwarmbüchener Problem ist, teilweise weit weg von Eurer Haustür, seid nicht so sicher, das mit dem, was hier passiert nicht demnächst auch vor Eurer Tür geplant wird. Eine Vorrangfläche allein scheint kein ausreichender Grund an anderen Stellen Anlagen auszuschließen. Laßt Ihr hier diese Anlage im Moor zu, stehen die Eigentümer von anderen aussichtsreichen Flächen bei Enercon Schlange. Immerhin geht es um eine Menge Kohle, hier so ca. 50.000 Euro im Jahr. Mal ehrlich: wer will das verpassen?
D. Lahmann, Nwb.
Reinhard Brandt, Höfestr. 10F, 30916 Isernhagen

Man höre und staune: Herr Döpke läßt 3 Anlagen planen.
Wie geht er mit seinen Mitmenschen um? Anscheinend ist die Geldgier so groß, daß von 3 Windindustrieanlagen, wenn sie wegen Lärms nicht ins Vorranggebiet passen, eine eben außerhalb steht.

Wer redet da von Wildwuchs?

Die Bedenken der Bürger waren in allen Punkten berechtigt. Selbst Enercon und Windwärts planen die Anlagen an der äußersten Grenze des Gebietes, trotzdem haben sie Probleme, Schlagschatten und Lärm in den Griff zu bekommen.

Wie wären die Planungen gelaufen, wenn nicht kritische BürgerInnen auf Mißstände immer wieder hingewiesen hätten. Würden dann schon 4 Anlagen stehen?

Es werden von den Investoren nur 2 Anlagen im Gebiet vorgesehen. Das reicht Herrn Döpke nicht. Er stellt auch ein Grundstück fernab des ausgewiesenen Gebietes zur Verfügung - rein aus ökologischen oder waren es ökonomische Gründe -.

Und Enercon hat schon einen kleinen Probelauf gemacht. Dem Bürger wurde frech eine Planung vorgestellt, in der eine Anlage fast im Oldhorster Moor steht.

Im Klartext: Was stören uns Gesetze und Empfehlungen; wir setzen notfalls gerichtlich das Maximum durch. Vorrangflächen, die Wildwuchs verhindern sollen, interessieren nicht.

Macht die Gemeinde dieses Spiel mit? Hat sie schon Verträge unterzeichnet? Es weiß nur noch keiner. Wer sind die 5 Grundstückseigentümer, die so mit ihren Nachbarn umgehen? Was sagt unsere Ortsbürgermeisterin Fr. Büchner dazu? Will sie für die Bürger ein Leben am Limit. Die Nacht, in der die Anlagen gedrosselt laufen beginnt um 22 Uhr und endet um 6 Uhr, auch am Wochenende und an Feiertagen.

Brauchen wir keine Ruhe mehr, keine erholsamen Spaziergänge im Moor? Denn setzt man nur einen Fuß vor den Ort , wird der Lärm- die Prognosen stammen von den Anbietern- lauter und lauter.

Idyllisches Neuwarmbüchen!!

R. Brandt, Nwb.
Ursula Krüger, Höfestr.22, 30916 Isernhagen

Wir Neuwarmbüchener und Lohner wurden weit mehr von Enercon über konkrete Planungen unterrichtet, als dass die Verwaltung mehr als Hinweise geben konnte.

Auffallend war schon, dass eine Windkraftanlage außerhalb des Vorranggebietes geplant wird. Wenn Enercon damit erfolgreich ist, wären Windindustrieanlagen überall möglich.Eine Baugenehmigung ist schnell beschafft. Es gibt keinen Lärmschutz für Nwb., nachts 45 db(A) und 60 db(A) tags sind zulässig. Wie wir von Herrn Frerking hörten, bedeuten 10 db(A) mehr eine Verdoppelung des Lärms.

Ich frage unsere Politiker: Sind wir Neuwarmbüchener gegenüber Lohner Bürgern weniger schützenswert und brauchen wir weniger Ruhe in der Nacht? Es dürfte klar sein, daß hier nur ein Bebauungsplan Abhilfe schafft, in dem Festsetzungen wie Höhe der Anlagen und Abstand zur Bebauung indirekt auch Festsetzungen zum Lärmschutz sind.

In Schillerslage stehen kleinere Windkraftanlagen, 1 MW mit 99,7 m Höhe in 1.050m Abstand zur Bebauung. Dies wurde gutachterlich so ermittelt. Warum ist dies hier nicht möglich? Antworten haben wir weder von Ihnen noch von der Verwaltung gehört.

U. Krüger, Nwb.
Karin Ostermeyer, Höfestr. 14 A, 30916 Isernhagen

Immer wieder wird betont, der Bürger hätte sich damals bei Aufstellung des Fplans am Verfahren beteiligen können? Ja, wo fand denn die Bürgerbeteiligung statt? Wohlweislich nicht in Nwb. bei Lahmann, das hätte sich herumgesprochen, sondern im Maikäfer in Kirchhorst, im Herbst 97. Im Juni 98 beschäftigte sich der Ortsrat ein einziges Mal mit der Sache, sie ging dann durch 2 Ausschüsse, in 99 Beschlußfassung im Rat, in 2000 nach Genehmigung durch die Bez.reg. trat der gesamte Fplan in Kraft. So kann man sich jahrelang mit einer Sache beschäftigen, jedes Jahr ein Mal.

In anderen Gemeinden gab es eine Änderung des Fplans, dies kann der Bürger besser verfolgen. In Isernhagen hat man den Fplan komplett neu aufgestellt. Allein schon die Tatsache, daß keine Bedenken und Einwendungen vorlagen, läßt darauf schließen, daß die Planung am Bürger vorbei gegangen ist.

Ist es nicht Pflicht eines jeden Politikers, die Wichtigkeit von Vorhaben, die den Ort betreffen zu erkennen und die Bürger darüber zu informieren. Warum haben diese nicht schon damals eine Einwohnerversammlung gefordert.

Es beschämt, daß hier dem Bürger der schwarze Peter zugeschoben wird. Wozu wählen wir unsere Vertreter für Rat und Ortsrat?

K.Ostermeyer, Nwb.
Waltraud und Christoph Kippenberger schrieb:
C.Kippenberger,Jasminweg 3,30916 Isernhagen
Isernhagen,den 21.4.2002

Leserbrief

Windräder über Neuwarmbüchen

Zu a) Informationsveranstaltung zum Thema Windkraftanlagen am 16.4.
b) Leserbrief von Herrn Peperkorn

Leider ist Herrn Peperkorn zuzustimmen: die Vermüllung unserer Landschaft ist erschreckend. An einer gemeinsamen Müllsammelaktion, die wenigstens eine vorübergehende Linderung der Situation herbeiführt, würde ich mich gerne beteiligen.

Hinsichtlich der Zukunft unserer Energieversorgung sollte man allerdings nicht ganz so skeptisch sein. Die Fortschritte der Kraftwerkstechnik in den vergangenen Jahren, insbesondere in Deutschland waren erheblich und gehen rasant weiter. Die Erhöhung der Effizienz der Wärmekraftwerke hat dazu geführt, dass wesentlich geringere Mengen an dem für das Klima als bedeutungsvoll angesehenem Abgas CO2 anfallen als früher. Zur Erzeugung von 1 kWh Strom verbraucht etwa China, das Land mit der höchsten Steinkohleproduktion durchschnittlich über 50 % mehr Kohle als deutsche Kraftwerke. Welches Riesenpotential an CO2-Einsparungen! Die Subventionen, die man den die Natur zerstörenden Windkraftwerken opfert, sollten besser deutschen Kraftwerksbauern als Unterstützung zur Sanierung von Anlagen in China zur Verfügung gestellt werden. Der Beitrag der Windkraft zur CO2 hingegen ist gering. Der gemeinsame Anteil von Wind- und Wasserkraft am deutschen Primärenergieverbrauch lag in 2001 bei nicht mehr als 0,8 %. Weltweit macht der Windkraftanteil Bruchteile davon aus.

Die Informationsveranstaltung hat uns gezeigt, dass außer dem vernachlässigbaren Beitrag für den Klimaschutz ausschließlich Nachteile für die Einwohner Neuwarmbüchens durch die projektierten über 123 m hohen Windkraftwerke entstehen. Die physikalischen Prognosen lassen bestenfalls Werte im Bereich der erlaubten Grenzwerte für Lärm und Lichtreflexe erwarten. Es wird schon von notwendigen Drosselungen der Windräder geredet, die wohl kaum öffentlich kontrollierbar sind. Wenn es um Elektrosmog geht, realisiert die Gemeinde Bruchteile der maximal gestatteten Grenzwerte, um auf der sicheren Seite zu sein (Schutz der Kita vor Mobilfunkstrahlen in Isernhagen N.B.). Das sollte auch bei den Windrädern geschehen. Für einen Nichtjuristen ist kaum einzusehen, dass eine Verlagerung deren anvisierten Standortes nach Osten, weg vom Ort, am besten gleich zu den bereits vorhandenen Windrädern bei Schillerslage, wo dann ein echtes "Konzentrationsgebiet" entstünde, nicht möglich sein soll. Noch ist unserem Gemeindebürgermeister, Herrn Bogya, der versprach, alles in seinen Möglichkeiten Stehende zu tun, um die Einwohner des Ortes vor diesem, die Landschaft verunstaltenden und die Vogelwelt weiter einengenden Wildwuchs zu schützen, ein Vertrauensvorschuss zu geben. Auch daran sollte man ihn bei der nächsten Bürgermeisterwahl messen.

C.Kippenberger,Neuwarmbüchen

© 2001 - 2004 Copyright by Heidemarie Müller, letzte Änderung 29.04.2002